Bauernverband zur Moorschutzstrategie des BMU
Die heute vom Bundesumweltministerium vorgelegte Moorschutzstrategie bewertet der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Udo Hemmerling, als überflüssig: „Wir haben kein Verständnis für das Vorgehen des BMU, neben der geplanten Bund-Länder-Vereinbarung zum Moorbodenschutz jetzt noch eine separate Strategie weitestgehend gleichen Inhalts zu verbreiten. Es handelt sich ganz offensichtlich um ein Schaulaufen im Wahlkampf. Das BMU sollte sich auf seine Verantwortung beim Schutz noch vorhandener Moore konzentrieren und konstruktiv mit Agrarministerien von Bund und Ländern in Sachen Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorböden zusammenarbeiten.“
Der Deutsche Bauernverband sieht die Bedeutung der Moorböden für den Klimaschutz. „Alle Konzepte zur Wiedervernässung müssen aber auf Basis von Freiwilligkeit und mit den Menschen vor Ort entwickelt werden. Es darf keine Vertreibung von der eigenen Scholle im Namen des Klimaschutzes stattfinden, sondern es müssen neue wirtschaftliche Grundlagen für die Landwirte geschaffen werden“, betont Hemmerling. Aus Sicht des DBV soll eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung mit einem intelligenten, angepassten Wasserstandsmanagement weiterhin eine Perspektive behalten. Nicht akzeptabel ist für den DBV, die Betriebe schrittweise mit immer neuen Auflagen aus der Bewirtschaftung bzw. in wirtschaftlich unattraktive Paludikulturen zu drängen. Die Betriebe bräuchten eine langfristige Perspektive, betont der DBV.
Nach Informationen des Deutschen Bauernverbandes befinden sich die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über eine Zielvereinbarung zum Moorbodenschutz kurz vor dem Abschluss. Auf Basis der Bund-Länder-Vereinbarung sollen dann Maßnahmen zum Moorbodenschutz aus dem Energie- und Klimafonds des Bundes mit derzeit 56 Millionen Euro jährlich finanziert werden.